Montag, 27. Mai 2013

Das Planetentrio ...


... sollte mir durch eine ausserplanmässig abgerauchte Frontscheinwerferglühbirne fast durch die Lappen gegangen sein ... aber mit nur einer funktionstüchtigen wollte ich nicht zum Beobachtungsplatz fahren .. Mein Freund Christian A. hat sich noch kurzfristig eingeklinkt, ihm kam die kleine Panne zugute, eigentlich wollte ich ja schon längst auf dem Weg sein ...

Um 22:25 war das Teleskop aufgebaut, leider zu spät um allen Vertretern dieser illustren Dreisamkeit einen Besuch abstatten zu können ... Lediglich Merkurs Licht sollte kurz auf unsere Pupillen treffen dürfen ... Schade, aber mit blossem Auge konnten wir das Trio noch beobachten, sehr eindrucksvoll ...

Wir mussten uns ein bisschen beeilen, denn 12 Grad unter dem Horizont sollte die Sonne ja schon wieder vom aufgehenden Mr. Moon abgelöst werden ...

Also begannen wir mit M13, ein bisschen Sightseeing muss ja immer sein .. gefolgt von M5 und Saturn, man merkte aber das der Spiegel noch nicht an die Aussentemperatur angepasst war .. Castor liess sich bei 135fach schön getrennt auf uns ein, NGC4361 blieb ein schwacher Fleck in der Dämmerung .. Wenn man grad schon in der Ecke ist kann man auch mal kurz nen mexikanischen Hut aufsetzten: Das Staubband trennte M104 schön durch, der untere schwache Teil flammte ab und zu auf ...

Mal geguckt was M65 und 66 so treiben: Aaah ja, da ist es ja, das Leo-Triplet, ich finde es sieht aus wie ein Galaxiengesicht zusammen mit NGC 3628, das seine gegenwärtige Stimmung aufgrund seines schwachen Mundes nicht preisgeben will :-) im 30mm Okular ein toller Anblick ...

Ein Schwenk zu NGC4565, das Staubband blitzte auch schon bei aufgehelltem Himmel durch, die Nadeln blieben mir bis in die äussersten Regionen allerdings noch verborgen.

Ein zweites Mal wollte ich Jagd auf den Zentralstern in M57 machen, nicht zu letzt um C.A. zu zeigen was das Teleskop kann ... Man könnte sagen es ist wie in einer Quizshow: wer Ihn sieht drückt den Buzzer, und mit 18" mööpt es nur noch :-) aber jetzt mal nicht übertreiben ...

Wir haben dann mal den OIII in den Filterschieber geschraubt und Vergleiche angestellt, die Eule M97, es ist ein unterschied wie Tag und Nacht ... auch ein schöner Vergleich, denn Eulen sind ja bekanntlich in der Dunkelheit unterwegs :-)

Das ungeschlagene Highlight war aber M51, meine Lieblingsgalaxie momentan ... als ob jemand den Abfluss aufgemacht hätte, so gestrudelt hat das! Könnte ich mir stundenlang reinziehn ... Der Halo der kleinen Galaxie hat sich schön vom hellen Zentrum weggefächert ... einfach toll mit wieviel Einzelheiten man sich hier beschäftigen kann ...

Ein okkerfarbener Schein trat hinter den Bäumen hervor: Es war soweit ... bevor es richtig dunkel wurde, ging unser Trabant auf ... noch ein kurzer Besuch bei Albireo, und wir haben den 18"er wieder zusammengepackt ... auch so ne kurze Tour kann Spass machen ...


Samstag, 25. Mai 2013

1. Testlauf mit 18" Dobson...

Endlich habe ich am 16.05.2013 meinen massgeschneiderten 18" Dobson von Spacewalk Telescopes abgeholt.

Da das Wetter zur Zeit nur mässig bis schlecht mitspielt, blieb mir bis jetzt erst eine Chance, den Lichteimer zu testen und das auch leider bei Halbmond.

Aber zumindest sollte ich schon am 18.5. kurz die Chance erhalten, einmal durch das Teleskop sehen zu können. Es besitzt eine Brennweite von 1894 Millimetern. Die Konstruktion ist wirklich genial und sehr einfach aufzubauen, während der Spiegel mit dem auf dem Spiegelschutz eingebauten Lüfter heruntergekühlt wird. Auch eine Fangspiegelheizung ist vorhanden, wenns mal taut :-)

Nach 10min. war der Dobson einsatzbereit. Ich konnte alsbald auch auf 380fach vergrössern.
Da immer wieder Schleierwolken auf- und abzogen, war es kein richtiges Vergnügen, man musste halt immer wieder durch die Lücken von Objekt zu Objekt springen.

Ich habe kurz Saturn angeschaut, aber richtig enorm war erst M13, der bei dieser Vergrösserung gerade noch so ins Gesichtsfeld passte ...

Dann war M57 an der Reihe, ausgefranste Ränder, vom Mittelpunkt wegführende, subtile Strahlenförmige Strukturen, die nach ein wenig Geduld ihr innerstes offenbarten: Der Zentralstern. Ab und zu blitzte er in mein Auge, phantastisch.

Leider war es das dann auch nach 1 1/2 Std. musste ich wieder zusammenpacken und war um 0:50 wieder zu Hause, bis nach Monduntergang um 2:03 Uhr hatte das Wetter leider nicht gehalten ...